Das letzte Geld geht ins Ahrtal

Mit der endgültigen Auflösung des Vereinskontos des katholischen Frauenbundes Bastheim erhielt die ‚Fluthilfe Geckenau‘ einen Spendenbetrag

Den katholischen Frauenbund Bastheim, dessen Angehörige das Kräuterbüschelbinden und das Schmücken des Osterbrunnens Jahr für Jahr übernommen hatten, gibt es seit Ende 2021 nicht mehr. Der Verein, der dank des enormen Engagements der Frauen dort in den vergangenen Jahren zahllose soziale Projekte tatkräftig und vor allem auch finanziell unterstützt hatte, hat sich aufgelöst.

Ruth Barthelmes aus Geckenau war 22 Jahre lang an der Spitze des örtlichen Frauenbundes gestanden, hatte sich unermüdlich eingesetzt, Projekte angeschoben und durchgeführt. Nach ihrem Rücktritt fand sich trotz aller Bemühungen keine Nachfolgerin, die in ihre Fußstapfen treten wollte. So musste schweren Herzens nach jahrzehntelangem Bestand das Vereinsleben aufgegeben werden.

Das dörfliche Leben geprägt

Am ersten März 1980 war der Bastheimer Ableger des katholischen Deutschen Frauenbundes aus der Taufe gehoben worden. Der Verein versteht sich als Netzwerk für Frauen in gesellschaftspolitischen, sozialen, spirituellen und persönlichen Themen. Mit ihren Angeboten und Aktivitäten prägte der Frauenbund jahrelang das dörfliche Leben im Besengau. Neben dem Kräuterbüschelbinden und dem Schmücken des Osterbrunnens wurden auch Kochkurse angeboten, Dia-Vorträge und Einkehrtage durchgeführt. Bei Faschingsveranstaltungen und Adventsfeiern erlebten die Frauen gesellige und entspannte Stunden.

Dank der engagierten Mitglieder konnten in all den Jahren viele Hilfsmaßnahmen, wie z.B. die Afrikahilfe, „Frauen in Not“ oder die Fluthilfe Ahrtal, sowie soziale Einrichtungen unterstützt werden, wie beispielsweise der örtliche Kindergarten „Kinderland“, die Palliativstation oder auch die Lebenshilfe Rhön-Grabfeld. Doch im Laufe der Jahre nahm bedingt durch Sterbefälle und Austritte die Zahl der Vereinsangehörigen stetig ab. Von ehemals 55 Frauen gehörten bis Ende 2021 nur noch 23 dem Frauenbund an. Dabei mangelte es auch an Nachwuchs, da sich kaum noch junge Frauen wegen beruflicher und familiärer Belastung für eine Mitgliedschaft begeistern ließen. So lag zuletzt die Verantwortung für den Frauenbund-Zweigverein auf nur noch wenige Schultern, die dieser Belastung auf Dauer nicht mehr gewachsen waren, sodass man sich schließlich zu dieser folgenschweren Entscheidung durchrang.

Ruth Barthelmes dankt allen, die die Arbeit des Frauenbundes anerkannt und geschätzt haben. Mit der endgültigen Auflösung des Vereinskontos wurde Katharina Prax im September stellvertretend für die Fluthilfe Geckenau eine letzte finanzielle Unterstützung für die Menschen im Ahrtal überreicht. Diese Spende wird Anfang Oktober beim nächsten Hilfstransport persönlich vor Ort übergeben werden.