Windshausen: Adventsfenster-Spenden für das Ahrtal

Die Rhöner vergessen die Opfer der Flutkatastrophe im Ahrtal nicht. Immer wieder sorgen sie mit tollen Einfällen dafür, dass Spendengelder zusammenkommen. Zwar liegt die verheerende Flutnacht inzwischen bereits anderthalb Jahre zurück.

Doch noch immer sind Schäden und Not groß, so dass die über die „Fluthilfe Geckenau“ geleisteten Spenden weiterhin dazu beitragen, die Lage der Menschen dort zu verbessern. In Windshausen wurden heuer in der Adventszeit erstmals täglich im Ort sog. „Adventsfenster“ geschmückt. Bei dieser Aktion hatten auch Rainer Sterzinger sowie das Wirtsehepaar Reinhold und Heike Weigand des Gasthauses „Zur Alten Schmiede“ mitgemacht. Rainer Sterzinger hatte in seinem Anwesen Glühwein sowie Kinderpunsch und Muffins für den Nachwuchs angeboten und eine Spendenbox aufgestellt. Insgesamt konnte er nun die mit einem Betrag aus dem eigenen Geldsäckel aufgestockte Summe von 163 € an die beiden Verantwortlichen der „Fluthilfe Geckenau“, Katharina Prax und Wolfgang Grom, übergeben. Bereits zwölf Tage zuvor hatten Reinhold „Django“ Weigand und seine Frau Heike Glühwein und selbstgebackene Plätzchen im Rahmen ihres „Adventsfensters“ verkauft und dabei 466 € eingenommen. Zusätzlich legte der beliebte Wirt noch 400 € drauf, da er bei seinem Geburtstag gebeten hatte, anstelle von Geschenken einen Geldbetrag zu spenden. Natürlich war die Freude bei Katharina Prax und Wolfgang Grom auch über diesen Spendenbetrag riesengroß. Sie dankten herzlich für die Großzügigkeit der Windshäuser und werden auch dieses Geld wieder besonders betroffenen Personen im Ahrtal unmittelbar zugute kommen lassen.

Auch weiterhin werden Geldspenden benötigt, um die Menschen dort mit dem Nötigsten auszustatten. Gespendet werden kann daher unter dem Stichwort „Flutopfer“ auf das Konto IBAN DE29 7935 3090 0011 0693 25. Spendengelder können auch in die Spendenbox im Bastheimer „Dorfladen Besengau“ eingeworfen werden.

Im Gasthaus „Zur Alten Schmiede“ in Windshausen trafen sich Katharina Prax (links) und Wolfgang Grom (rechts) mit dem Wirtsehepaar Heike – hier mit Enkelsohn Paul – und Reinhold Weigand sowie Rainer Sterzinger.

…in der Weihnachtsbäckerei!

Elke Müller aus Wegfurt backt für ihr Leben gern. Seit längerem engagiert sie sich auch bereits mit Rat und Tat für die Opfer der Flutkatastrophe im Ahrtal. Zusammen mit Katharina Prax und Wolfgang Grom von der „Fluthilfe Geckenau“ war sie schon mehrfach mit Hilfstransporten ins Ahrtal gefahren, um auch dort tatkräftig die Not zu lindern. Nun hat sie auch noch ihre Backkunst für einen guten Zweck eingesetzt: Gemeinsam mit ihren ehemaligen Arbeitskolleginnen Ilka Spiegl (Brendlorenzen) und Resi Franke (Oberstreu) hat sie vor einigen Tagen ihre Küche zur „Weihnachtsbäckerei“ umfunktioniert. Zusammen wurden leckere Kokosmakronen, Haselnussplätzchen, Vanillekipferln und Spitzgebäck sowie köstliche Nussecken gebacken und in 26 Weihnachtstüten gefüllt. Zusammen mit den von Elke Müller noch zusätzlich gebackenen drei Christstollen werden diese Päckchen dann am 27. Dezember bei der nächsten Fahrt ins Ahrtal an die Bewohner der „Wohnstätte für Menschen mit Behinderung“ der Lebenshilfe Kreisvereinigung Ahrweiler e.V. übergeben werden, die zur Zeit im Ausweichquartier Remagen-Rolandseck untergebracht sind. In der Flutnacht hatten zwölf ihrer Mitbewohner im früheren Sinzinger Domizil ihr Leben verloren. Elke Müller freut sich schon heute darauf, in freudig überraschte Gesichter blicken zu dürfen, wenn sie die Plätzchen und Stollen dort übergeben kann.

Beim Hilfstransport am 27. 12. sollen auch wieder Geldspenden vor Ort an unmittelbar von der verheerenden Flutkatastrophe betroffene Menschen überreicht werden. Sie können unter dem Stichwort „Flutopfer“ auf das Konto IBAN DE29 7935 3090 0011 0693 25 eingezahlt oder unmittelbar in die Spendenbox im Bastheimer „Dorfladen Besengau“ eingeworfen werden.

Elke Müller (Mitte) und ihre ehemaligen Arbeitskolleginnen Resi Franke (links) und Ilka Spiegl haben Plätzchen für die von der Ahrtal-Flutkatastrophe heimgesuchten Lebenshilfe-Wohnheimbewohner gebacken.

Spende aus Wollbach für Geckenauer Ahrtal-Hilfe

Unter dem Motto „Gesund älter werden“ hat im Oktober ein Aktionsmonat im Landkreis stattgefunden. Im Rahmen der Veranstaltungsreihe in vielen Landkreisgemeinden hatte die Freizeitsportgruppe des RSV Wollbach zu einer gemeinsamen Wanderung in den Nachbarort zum „Kloster Wechterswinkel“ eingeladen, Dabei konnten die vielen Teilnehmer Natur und Gemeinschaft erleben und genießen. Die Tour fand mit einer herzhaften Brotzeit und einem gemütlichen Beisammensein ihren gelungenen Abschluss. Die Initiatoren der Veranstaltung, Doris Bruckmüller und Marion Zirk vom RSV und Altbürgermeister Alois Gensler für die Freizeitsportgruppe, waren übereingekommen, den Reinerlös der Wanderung einem guten Zweck zuzuführen. Nun übergaben sie den von einem anonym gebliebenen Spender auf 400 € aufgestockten Betrag an Katharina Prax und Wolfgang Grom von der „Fluthilfe Geckenau“, die versprachen, das Geld unmittelbar bedürftigen Menschen im Ahrtal zu überreichen. Ende des Jahres wird Wolfgang Grom zusammen mit Uwe Müller aus Oberstreu zum siebten Hilfstransport ins Ahrtal aufbrechen. Christoph Dorst, Juniorchef der Fa. J. Dorst (Ostheim), wird dabei einen Sattelzug aus der eigenen Flotte steuern, in dem v.a. wieder gespendetes Brennholz ins Ahrtal transportiert wird.  Wolfgang Grom wird auf dieser Fahrt den Spendenbetrag an das Behindertenwohnheim der Lebenshilfe Ahrweiler übergeben. Zwölf Wohnheim-Bewohner waren in der Flutnacht ums Leben gekommen.

Nach wie vor sind viele Bewohner des Ahrtals auf unsere Unterstützung angewiesen. Gespendet werden kann unter dem Stichwort „Flutopfer“ auf das Konto IBAN DE29 7935 3090 0011 0693 25 oder über die Spendenbox im Bastheimer „Dorfladen Besengau“.

Wolfgang Grom (2.v.links) und Katharina Prax (rechts) von der „Fluthilfe Geckenau“ freuten sich über den Spendenbetrag aus Wollbach, der ihnen von Doris Bruckmüller (links), Marion Zirk (daneben) und Alois Gensler (2.v.rechts) übergeben wurde.

Das letzte Geld geht ins Ahrtal

Mit der endgültigen Auflösung des Vereinskontos des katholischen Frauenbundes Bastheim erhielt die ‚Fluthilfe Geckenau‘ einen Spendenbetrag

Den katholischen Frauenbund Bastheim, dessen Angehörige das Kräuterbüschelbinden und das Schmücken des Osterbrunnens Jahr für Jahr übernommen hatten, gibt es seit Ende 2021 nicht mehr. Der Verein, der dank des enormen Engagements der Frauen dort in den vergangenen Jahren zahllose soziale Projekte tatkräftig und vor allem auch finanziell unterstützt hatte, hat sich aufgelöst.

Ruth Barthelmes aus Geckenau war 22 Jahre lang an der Spitze des örtlichen Frauenbundes gestanden, hatte sich unermüdlich eingesetzt, Projekte angeschoben und durchgeführt. Nach ihrem Rücktritt fand sich trotz aller Bemühungen keine Nachfolgerin, die in ihre Fußstapfen treten wollte. So musste schweren Herzens nach jahrzehntelangem Bestand das Vereinsleben aufgegeben werden.

Das dörfliche Leben geprägt

Am ersten März 1980 war der Bastheimer Ableger des katholischen Deutschen Frauenbundes aus der Taufe gehoben worden. Der Verein versteht sich als Netzwerk für Frauen in gesellschaftspolitischen, sozialen, spirituellen und persönlichen Themen. Mit ihren Angeboten und Aktivitäten prägte der Frauenbund jahrelang das dörfliche Leben im Besengau. Neben dem Kräuterbüschelbinden und dem Schmücken des Osterbrunnens wurden auch Kochkurse angeboten, Dia-Vorträge und Einkehrtage durchgeführt. Bei Faschingsveranstaltungen und Adventsfeiern erlebten die Frauen gesellige und entspannte Stunden.

Dank der engagierten Mitglieder konnten in all den Jahren viele Hilfsmaßnahmen, wie z.B. die Afrikahilfe, „Frauen in Not“ oder die Fluthilfe Ahrtal, sowie soziale Einrichtungen unterstützt werden, wie beispielsweise der örtliche Kindergarten „Kinderland“, die Palliativstation oder auch die Lebenshilfe Rhön-Grabfeld. Doch im Laufe der Jahre nahm bedingt durch Sterbefälle und Austritte die Zahl der Vereinsangehörigen stetig ab. Von ehemals 55 Frauen gehörten bis Ende 2021 nur noch 23 dem Frauenbund an. Dabei mangelte es auch an Nachwuchs, da sich kaum noch junge Frauen wegen beruflicher und familiärer Belastung für eine Mitgliedschaft begeistern ließen. So lag zuletzt die Verantwortung für den Frauenbund-Zweigverein auf nur noch wenige Schultern, die dieser Belastung auf Dauer nicht mehr gewachsen waren, sodass man sich schließlich zu dieser folgenschweren Entscheidung durchrang.

Ruth Barthelmes dankt allen, die die Arbeit des Frauenbundes anerkannt und geschätzt haben. Mit der endgültigen Auflösung des Vereinskontos wurde Katharina Prax im September stellvertretend für die Fluthilfe Geckenau eine letzte finanzielle Unterstützung für die Menschen im Ahrtal überreicht. Diese Spende wird Anfang Oktober beim nächsten Hilfstransport persönlich vor Ort übergeben werden.