Ehrenabend: Auszeichnungen für langjähriges Engagement

Menschen, die sich aus eigenem Antrieb für andere einsetzen, ohne dafür eine Gegenleistung zu erhalten. Die damit die Gemeinschaft, das Zusammengehörigkeitsgefühl fördern und einen positiven Beitrag für unsere gesamte Gesellschaft leisten, diese Menschen werden heutzutage leider immer weniger. Zu häufig wird dieses ehrenamtliche Engagement, ohne das so vieles in unserem Leben fehlen oder nicht funktionieren würde, als selbstverständlich dargestellt. Auch in der Gemeinde Bastheim und ihren Ortsteilen sind zahlreiche Männer und Frauen ehrenamtlich tätig. Ihre Arbeit zu würdigen, ein herzliches Dankeschön zu sagen und diesen Bürgerinnen und Bürgern die gebührende Anerkennung in einem feierlichen Rahmen zu erweisen, zu diesem Zweck hatte Bürgermeister Tobias Seufert zu einem „Kommunalen Ehrenabend“ in die „Besengau-Scheuer“ eingeladen.

Und die „Ehrenamtler“ waren gerne dieser Einladung gefolgt. U.a. waren Vereinsvertreter, Engagierte im „Dorfladen Besengau“, der Nahwärmegenossenschaften, des VdK-Ortsverbandes, der Kindergartenträger, der Seniorenkreise, die Gemeinderatsmitglieder oder auch der Ortsfeuerwehren gekommen. „Ihr alle und all eure Mitstreiter seid füreinander und andere da und erfüllt dabei die verschiedensten Aufgaben !“, stellte der Bürgermeister in seiner Ansprache heraus und betonte dabei, dass mit dem ehrenamtlichen Engagement u.a. das Zusammengehörigkeitsgefühl gefördert, bedürftigen Menschen geholfen, Bildungs- und Jugendarbeit betrieben, kulturelle und sportliche Aktivitäten unterstützt und auch Ressourcen entlastet werden. In sein Lob band er gleichzeitig auch die Bitte ein, im Einsatz nicht nachzulassen und dem Ehrenamt weiterhin die Stange zu halten. Wegen ihres herausragenden und außergewöhnlich langjährigen ehrenamtlichen Engagements zugunsten der Dorfgemeinschaft waren beispielhaft folgende Persönlichkeiten vorgeschlagen und nun mit einer Dankurkunde und einem  „Handtuch“ ausgezeichnet worden: Karl Sterzinger (Bastheim – Musikverein, Seniorenarbeit, Kirche, Jagdgenossen); Hermann Leicht (Bastheim – Ortschronist, Rhönklub, Ferienprogramm); Wolfgang Warmuth (Reyersbach – Obst- u. Gartenbauverein, Hausmeister „Mauritiushaus“); die „personelle Kontinuität bei den Klosterschützen“ Jens Ortloff (Wechterswinkel – Bogensportwart), Albert Wende (Wechterswinkel – Klosterschützen, Feuerwehrverein – „absoluter Aktivposten“); Margit Barthelmes (Gardetrainerin BAKAGE, Ferienprogramm, „Hilft immer, wo Not am Mann ist“); Artur Türk (Reyersbach – Ortsbeauftragter, Gemeinderatsmitglied, Vereinsgemeinschaft); Ilona Sauer (Wechterswinkel – TSG Bastheim Wirtschaftsausschuss, BAKAGE; Senioren – „Frau für Alles mit Herz und Humor“); Hans „Hennes“ Seifert (Bastheim – „Mister Kleintierzuchtverein“ – 36 Jahre Vorsitzender); Wolfgang „Aberschböcher“ Grom (Geckenau – Feuerwehrkommandant- u. Vereinsvorsitzender, Ortsbeauftragter). Bevor Bürgermeister Tobias Seufert dann das Büfett freigab, appellierte er noch einmal an alle: „Macht weiter so und tragt bitte die Freude und Überzeugung für das Ehrenamt nach draußen, um es möglichst vielen Mitmenschen nahezubringen und um sie mitzureißen, sich ebenfalls ehrenamtlich zu engagieren !“ In diese Kerbe schlug auch Landrat Thomas Habermann, der in seinem Grußwort die ehrenamtlich Tätigen als „Vorbilder für die nächste Generation“ bezeichnete und hervorhob, dass „Gemeinschaft nur fuktioniert, wenn wir uns über das normale Maß hinaus engagieren !“

Im Rahmen des „Kommunalen Ehrenabends“ in der Bastheimer „Besengau-Scheuer“ wurden auch verdiente Wehrmänner und -frauen für ihre langjährige Dienstzeit gewürdigt. Landrat Thomas Habermann, Kreisbrandrat (KBR) Stefan Schmöger und Kreisbrandmeister (KBM) Steffen Rückert verliehen die entspr. Ehrenzeichen mit Urkunden und betonten dabei die Bedeutung des Dienstes in der Feuerwehr für das Allgemeinwohl:

25 Jahre: FF Bastheim: Sebastian Karl, Jochen Krämer, Patrick Krämer; FF Braidbach: Stefan Baumeister, Markus Mühlfeld, Stefanie Mühlfeld, Tobias Seufert, Daniel Trenk; FF Wechterswinkel: Stefan Hauck;

40 Jahre: FF Bastheim: Frank Ress; FF Braidbach: Richard Reinhart; FF Geckenau: Wolfgang Grom; FF Rödles: Michael Baumeister, Georg Baumeister, Theo Behringer, Elmar „Kappo“ Seufert; FF Unterwaldbehrungen: Wolfram Heuring, Burkard Schmitt; FF Wechterswinkel: Christof Müller.

Bürgermeister Tobias Seufert überreichte den für 25jährige Dienstzeit Geehrten zudem den Wappenkrug der Gemeinde als Geschenk, während der Freistaat Bayern den Wehrleuten mit 40jähriger Dienstzeit einen einwöchigen Aufenthalt im Feuerwehrerholungsheim Bayrisch Gmain spendiert. Die Aufenthaltskosten für die Begleitperson übernimmt dabei die Gemeinde Bastheim.

Für vier Jahrzehnte Feuerwehrdienst zeichneten Landrat Thomas Habermann und Bürgermeister Tobias Seufert (links) sowie KBR Stefan Schmöger und KBM Steffen Rückert verdiente Feuerwehrkameraden aus: Ab 3.v. rechts: Frank Ress, Christof Müller, Wolfgang Grom, Richard Reinhart, Theo Behringer, Elmar Seufert, Burkard Schmitt, Michael Baumeister, Georg Baumeister und Wolfram Heuring.

Landrat Thomas Habermann (links) , KBR Stefan Schmöger (2.v. links), KBM Steffen Rückert (2.v.rechts) gratulierten diesen Wehrleuten zu einer Dienstzeit von 25 Jahren: Von rechts: Tobias Seufert, Stefan Hauck, Patrick Krämer, Stefanie Mühlfeld, Jochen Krämer und Sebastian Karl. Am Ehrenabend fehlten Stefan Baumeister, Markus Mühlfeld und Daniel Trenk.

6. Hilfstransport in’s Ahrtal: Noch immer kämpfen die Bewohner mit den Folgen der Flutkatastrophe

Entkernt und leergeräumt – so sieht es noch in vielen Häusern des Ahrtales aus. Helfer aus der Rhön waren kürzlich zum sechsten Mal vor Ort.

Spenden Sie weiterhin auf das Konto IBAN DE29 7935 3090 0011 0693 25 (Stichwort „Flutopfer“) oder unmittelbar in die Spendenbox im Bastheimer „Dorfladen Besengau“. Insgesamt hat die Geckenauer Hilfsaktion bisher rund 38.000 Euro Spendengeld gesammelt und an die bedürftigen Menschen und Einrichtungen im Ahrtal weitergegeben.

Das Horrorszenario aus der Nacht vom 14. auf den 15. Juli 2021 hat sich in die Köpfe der Bewohner des Ahrtals wohl auf ewig eingebrannt. Unvorstellbare Flutmassen wälzten sich durch hübsch herausgeputzte Urlaubsorte, wie Schuld, Altenahr, Mayschoß oder Dernau, und rissen alles mit, was sich ihnen in den Weg stellte.

Auch 14 Monate nach dieser verheerenden Flutkatastrophe, leiden die Menschen dort noch unter den Auswirkungen, sind viele noch traumatisiert, klaffen die ungeheuren Wunden, die damals in die Städte und Dörfer gerissen wurden, noch weit auseinander.

Die Straßen sind inzwischen wieder einigermaßen hergerichtet, zumindest Behelfsbrücken errichtet und das Bett des jetzt so unscheinbar dahinfließenden Flüsschens Ahr freigeräumt, doch vor allem in den privaten Anwesen sind die Schäden noch immens und deutlich sichtbar.

Helfer aus Geckenau, Bastheim, Oberstreu und Wegfurt im Ahrtal

Zum sechsten Mal hatte sich ein Hilfstransport der „Fluthilfe Geckenau“ mit Helfern aus Geckenau, Bastheim, Oberstreu und Wegfurt auf den Weg ins gut 400 Kilometer entfernte Ahrtal gemacht, um dort Hilfsgüter und Spendengelder an Ort und Stelle an bedürftige Menschen und Einrichtungen zu übergeben.

Unter der Regie des Geckenauer Feuerwehrkommandanten Wolfgang Grom waren zwei vom Mellrichstädter Malteser Hilfsdienst sowie von Alexander Dorst (Oberstreu) kostenlos zur Verfügung gestellte Lkw und Anhänger mit insgesamt 20 Ster Holz (von Spendern aus Oberstreu, Gabolshausen, Geckenau und Wollbach), 375 kg Mehl (gespendet von der Wirsingmühle Mellrichstadt), 300 kg Kartoffeln (Spende der TB Agrar GbR Hollstadt), 2520 Eiern (Spende des Eierhofs Dieter Then, Reyersbach), und weiteren gespendeten Fahrrädern, Staubsaugern, Waschmaschinen, Kinderspielsachen, warmer Kleidung, Geschirr, einem Gästebett und anderem beladen worden.

Menschen mit Behinderung haben ihr Zuhause verloren

Angesichts des bevorstehenden zweiten Winters für die Menschen dort, häufig noch fehlender Heizungsanlagen und von dortigen Brennholzpreisen von bis zu 150 Euro je Ster war das Rhöner Holz besonders begehrt und teilweise unmittelbar vom Lkw auf die privaten Pkw-Anhänger umgeladen worden. Groß auch die Freude bei den Menschen mit Handicap und den Mitarbeitern der Lebenshilfe Ahrweiler, als der Hilfskonvoi vor dem Wohnheim in Rolandseck eintraf, wohin die behinderten Menschen nach der Flutnacht umziehen mussten.

Die Mitarbeiter und Bewohner des Wohnheimes der Lebenshilfe Ahrweiler freuten sich über die Sach- und Geldspenden aus der Rhön.
Die Mitarbeiter und Bewohner des Wohnheimes der Lebenshilfe Ahrweiler freuten sich über die Sach- und Geldspenden aus der Rhön.

Sie sind den Rhöner Helfern besonders ans Herz gewachsen. Bei dem Hochwasser hatten zwölf Wohnheim-Bewohner ihres früheren Sinziger Domizils ihr Leben verloren. Mehrfach haben die Rhöner diese Einrichtung bereits unterstützt. Ute Voss, stellvertretende Vorsitzende der Lebenshilfe Kreisvereinigung Ahrweiler, überreichten Wolfgang Grom, Uwe und Evelyn Müller aus Oberstreu, Harald Seufert und Elke Müller aus Wegfurt sowie Klaus-Dieter Hahn aus Bastheim noch einen Spendenbetrag.

Häuser im Ahrtal müssen ausgeräumt und entkernt werden

Sie zeigte sich mit ihren Mitarbeitern sichtlich ergriffen und dankbar. Weitere Stationen auf der Hilfstour waren „Renés Flutgarage Ahrtal“ in Heppingen, die „Ausgabestelle Eifel“ der Hoteliers Siggi und Susi Verdonk vom „Dreimäderlhaus“ in Winnerath, das „Hotel zur Post“ in Altenahr oder auch der von der Flut arg getroffene Winzerhof von Benno Gilles in Marienthal.

Spendengelder insbesondere des Bastheimer Frauenbundes gab es aus der Hand von Katharina Prax, der Initiatorin der „Fluthilfe Geckenau“, für Alexandra Seul, die betroffene Menschen im kleinen Ort Heimersheim unterstützt, sowie für Janett Levold und ihre Familie, deren kleine Kfz-Werkstatt in der Flutnacht überflutet worden war.

Die Flutmarke am Giebel dieses inzwischen wieder hergerichteten Wohnhauses zeigt an, wie unglaublich hoch das Wasser in den Straßen von Altenahr in der Flutnacht stand.
Die Flutmarke am Giebel dieses inzwischen wieder hergerichteten Wohnhauses zeigt an, wie unglaublich hoch das Wasser in den Straßen von Altenahr in der Flutnacht stand.

Ebenfalls betroffen machte das Hilfsteam die Schilderung der Eigentümer des durch die Flut stark beschädigten Hotels zur Post in Altenahr, das wie die umliegenden früheren Gaststätten und Wohnhäuser ausgeräumt und entkernt werden musste. Petra und Günter Lang warten dort schon seit der Flutnacht Mitte Juli 2021 auf staatliche Hilfsgelder oder die Auszahlung von Ersatzleistungen der Versicherung.

Menschen im Ahrtal sind unzufrieden mit der Politik

Fünf Mitarbeiter beschäftigen sie weiter, obwohl sie derzeit lediglich Geld aus dem Betrieb von zwei Imbissständen auf dem Hotel-Parkplatz einnehmen. Hinzu kommen noch die immens gestiegenen Kosten für Baumaterial und für Handwerksleistungen. Seit Wochen warten sie schon auf die Reparatur der Heizungsanlage. Aktuell können sie lediglich Übernachtungen in den oberen, nicht vom Hochwasser beeinträchtigten Etagen – ohne Heizung und Warmwasser – anbieten.

Im Gespräch mit Bewohnern des Ahrtals kommt immer wieder die Unzufriedenheit und Enttäuschung darüber zum Ausdruck, wie von der Politik mit der Situation umgegangen werde. Sauer sind die Ahrtaler auch auf die Menschen, die die Notlage ausnutzten und das mitgebrachte Werkzeug der freiwilligen Helfer geklaut haben.

Spenden sind weiterhin nötig

Doch die Menschen im Ahrtal geben trotz dieser dramatischen Situation und vielleicht auch dank ihres rheinischen Humors nicht auf und freuen sich riesig über die Hilfe aus der Rhön. Daher sind für die Fluthilfeaktion von Katharina Prax und Wolfgang Grom getreu dem Motto „SolidAHRität ist das Seil, das hält, wenn alle Stricke reißen“ Geldspenden nach wie vor wichtig.

Spenden Sie weiterhin auf das Konto IBAN DE29 7935 3090 0011 0693 25 (Stichwort „Flutopfer“) oder unmittelbar in die Spendenbox im Bastheimer „Dorfladen Besengau“. Insgesamt hat die Geckenauer Hilfsaktion bisher rund 38.000 Euro Spendengeld gesammelt und an die bedürftigen Menschen und Einrichtungen im Ahrtal weitergegeben.