Margots 90. Geburtstag

Dass man seinen späteren Ehemann im Gefängnis kennen lernt, kommt sicherlich auch nicht alle Tage vor. Bei Margot Werner aus Geckenau war es allerdings so. Raimund, den sie ein Jahr später heiratete, hatte 1947 die Ausgangssperre nicht beachtet und war daher von der amerikanischen Besatzungsmacht „hinter schwedischen Gardinen“ in Mellrichstadt gelandet. Dort hatte ihn die jungen Margot besucht und lieben gelernt. Am 7. Februar hat Margot Werner ihren 90. Geburtstag feiern können. Sie ist damit die älteste Dorfbewohnerin von Geckenau.

Im Jahr 1928 hatte sie als erstes Kind von Fridolin und Regina Fiedler, geb. Stuis, in Geckenau das Licht der Welt erblickt. Das Ehepaar führte in dem kleinen Dorf zusammen mit Opa  Josef Stuis einen landwirtschaftlichen Betrieb, in dem auch Margot fleißig mithelfen musste. So war es auch ihre Aufgabe, Hühner, Schweine, Kühe und Schafe zu versorgen, während ihr jüngerer Bruder als Stuckateur und Fliesenleger arbeitete und Vater Fridolin überwiegend im nahen Wald als Forstgehilfe tätig war.

Im Jahr 1948 führte Raimund seine Margot vor den Traualtar. Während der Ehemann als Verputzer während der Woche vorwiegend auswärts tätig war, u.a. in Schweinfurt, Köln oder auch Braunschweig, arbeitete sie weiterhin in der elterlichen Landwirtschaft mit, die allerdings nach dem Tod des Großvaters und der Eltern auf das Halten von einem Schwein, Schafen, Stallhasen und Hühnern reduziert wurde. Schon als die Eltern pflegebedürftig geworden waren, hatte das Ehepaar sein neues Wohnhaus im Geckenauer „Hohler Weg“ verkauft und sich in Margots Elternhaus eingerichtet. „Fremdenverkehr“ wurde zum neuen Betätigungsfeld der Jubilarin. Im Haus wurden Fremdenzimmer an Feriengäste vermietet, die sie jahrzehntelang liebevoll mit Halbpension und großer Herzlichkeit verwöhnte. Ihre Gäste fühlten sich dort im Hause Werner wie zuhause. Viele kamen immer wieder gerne zu ihr nach Geckenau, manche sogar bis zu 50mal. Am 25. Oktober 2013 konnten Margot und ihr Raimund Eiserne Hochzeit feiern. Leider ist die Ehe in diesen 65 Jahren kinderlos geblieben. Das fortschreitende Alter forderte mit den Jahren seinen Tribut. Auch wenn Schlaganfall , Operationen usw. das Gehen immer schwieriger machten, so war Margot nach wie vor in Haus und Garten unterwegs. Im Jahr 2014 musste die so lebensfrohe und -bejahende Frau schwere Schicksalsschläge ertragen. Nach kurzer Krankheit verstarb im Frühjahr zunächst ihr Ehemann Raimund. Wenig später ihr Bruder Helmut und dann auch noch Schwägerin Anni.

Obwohl sich die Jubilarin seit einiger Zeit nun im Seniorenpflegeheim der Caritas im Simonshof befindet und sich dort auch wohl behütet und versorgt fühlt, sehnt sie sich doch immer wieder nach ihrem kleinen Anwesen in Geckenau mit dem hübschen Hof und dem schönen Garten zurück.

Zu ihrem runden Geburtstag gratulierten ihr neben den Verwandten und Angehörigen, natürlich auch Bürgermeisterin Anja Seufert, der Ortsbeauftragte von Geckenau, Wolfgang Grom, die Leitung des Simonshofes und zahlreiche Geckenauer Mitbürger.

Zu ihrem 90. Geburtstag gratulierten Margot Werner (sitzend) von links Wohnbereichsleiterin Karola Wedlich , Pfarrer Wiktor Dziedziech, Ortsbeauftragter Wolfgang Grom, Pflegedienstleiterin Gudrun Völkner und der Leiter des Simonshofes, Albrecht Euring.

Erste-Hilfe-Kurs 2018

Man wünscht sich  keine solche Situation. Aber eigentlich kann man tagtäglich am Arbeitsplatz oder in der Freizeit gefordert sein, erste Hilfe leisten zu müssen. Nur gut, wenn man sich auskennt und weiß, wie man richtig reagieren muss. Die Freiwillige Feuerwehr Geckenau bietet regelmäßig alle zwei Jahre einen Erste-Hilfe-Kurs bzw. eine Auffrischung davon den Dorfbewohnern an. Im Jahr 2000 hatte Kommandant und Vereinsvorsitzender Wolfgang Grom erstmals dazu eingeladen. Und immer wieder findet sich eine stattliche Anzahl von Zeitgenossen, die sich ihrer Verantwortung bewusst sind und teilnehmen. Nicht anders war es auch in diesem Jahr, als diese Unterrichtung nun zum zehnten Mal stattfand. Zwei Abende opferten die Teilnehmer, um sich im örtlichen Feuerwehrheim wieder vom erfahrenen und kompetenten Fachmann Peter Kirchner vom Malteser Hilfsdienst in die richtigen Verhaltensweisen und Handgriffe der Ersten Hilfe einweisen zu lassen.

Am Ende waren Männer wie Frauen froh, daran teilgenommen zu haben. Zum Dank für sein Engagement erhielt Peter Kirchner ein kleines Präsent aus den Händen von Wolfgang Grom.

Zum zehnten Mal fand in diesem Jahr ein Erste-Hilfe- bzw. Auffrischungskurs im örtlichen Feuerwehrheim statt. Die Teilnehmer waren froh und dankbar für diese Unterrichtung durch Peter Kirchner vom Malteser Hilfsdienst (stehend rechts).

Naturdenkmal Geckenau

Vor 400 Jahren, also im Jahr 1617 war die Welt noch eine ganz andere. Damals gründete Spanien ins einem Kolonialreich beispielsweise mit Rio de Plata (heute: Argentinien) und Guaira (heute: Paraguay) neue Provinzen oder war es gerade ein Jahr her, dass der weltberühmte englische Dramatiker William Shakespeare in Stratford –upon-Avon gestorben war. Ein Jahr später kam es damals auch zum fatalen „Prager Fenstersurz“. Und genau in diesem Jahr 1617 hat Antonius Mathias von Bastheim in Geckenau einen Bildstock errichten lassen. Man findet diesen steinernen Zeitzeugen am Fuß der mächtigen Linde, die sich gleich nach der Brücke über den Riedwiesenbach  an der Ortsverbindungsstraße nach Wechterswinkel imposant gen Himmel streckt. Der Bildstock ist das wohl älteste Flurdenkmal in der Gemeinde Bastheim. Auf der Vorderseite erkennt man die Darstellung einer Pieta mit Stifterfigur . Die beiden Schmalseiten zieren je eine Heiligenfigur. Der Schaft selbst trägt vorne das fürstbischöfliche Wappen, während auf der Rückseite das Wappen von Wechterswinkel zu erkennen ist.

Die lateinische Inschrift auf der Rückseite lautet ins deutsche übersetzt:

„ Im Jahr des Herrn 1617 hat der hochgeachtete Herr Antonius Mathias von Bastheim, Stellvertreter beim St. Burchard zu Würzburg, zum Lob und Ruhm des Herrn zur ewigen Erinnerung an sich dieses Standbild für sich errichten lassen. Möge ihm der Herr ewige Ruhe geben. Amen.“

Natürlich steht der Bildstock unter Denkmalschutz. Er ist in der Denkmalliste des Landkreises eingetragen.Ebenfalls ein Denkmal – allerdings ein Naturdenkmal stellt die riesige Winterlinde dar, die über einen Meter Durchmesser hat und ca. 30 m in die Höhe ragt. Es müssen sich schon einige Leute zusammentun, um – gemeinsam sich an den Händen haltend – den Stamm umfassen zu können. Ihr Umfang beträgt nämlich knapp sechs Meter. Der Durchmesser der Krone beträgt stattliche 19 Meter. Der eindrucksvolle Baum ist in der „Liste der regional bedeutsamen Bäume in Unterfranken“ nach dem Deutschen Baumarchiv eingetragen  und gehört damit zu den 128 markantesten Bäumen Unterfrankens. Voraussetzung für den Eintrag in diese Liste ist übrigens, dass ein bestimmter Stammumfang überschritten wird. Das Alter der Winterlinde wird auf 250 bis 300 Jahre geschätzt. Ja, es wird sogar vermutet, dass sie zum Zeitpunkt der Aufstellung des Bildstocks gepflanzt wurde, also ebenfalls in diesem Jahr 400 Jahre alt ist. Die Dorfbevölkerung von Geckenau ist jedenfalls mächtig stolz, zwei so großartige und bedeutsame Denkmäler im Ort zu wissen. Linde und Bildstock könnten sicherlich viele Geschichten aus der Historie der inzwischen 759 Jahre alten Ortschaft Geckenau erzählen.

Ein imposanter Bildstock vor einem noch beeindruckenderen Naturdenkmal. Der Bildstock aus dem Jahr 1617 ist das älteste Flurdenkmal in der Gemeinde Bastheim.

Ausflug Feuerwehrverein

Mit einem vollbesetzten Bus startete der Feuerwehrverein Geckenau zu seiner diesjährigen Saison-Abschlussfahrt. 53 erwartungsvolle und gut gelaunte Geckenauer – fast das ganze Dorf war eingestiegen -, Besengauer, Rhön-Grabfelder und Teilnehmer aus Nachbarlandkreisen steuerten dabei den Steigerwald mit seiner Weingegend rund um den Zabelstein als Ziel an. In Wohnau erklomm die Ausflugsgesellschaft Traktoren mit Anhängern und fuhr damit durch die Weinberge. Auch wenn die Temperaturen trotz kalendarischem Spätsommer schon empfindlich kühl waren, so war doch Sonnenschein häufiger Begleiter bei der interessanten und unterhaltsamen Rundfahrt durch die Weinberge. Natürlich hatte die Tour auch Appetit und Durst zur Folge. Im Brotzeitkeller der Fam. Schmitt in Wohnau durften dann alle kräftig zulangen und Essen und Wein genießen. Für Stimmung sorgte Felix mit seinem Akkordeon. So mancher Fahrtteilnehmer entwickelte sich mit zunehmendem Weinkonsum zum Poeten: „ Super Stimmung, der Wein ist gut, der Himmel blau – schön ist´s mit dem Feuerwehrverein aus Geckenau!“

Eine feucht-fröhliche Weinbergs-Tour unternahm der Feuerwehrverein Geckenau. Ziel war der Steigerwald.