Abend der Inklusion in Wollbach

Es war weit mehr als  „nur“ der „Abend der Inklusion“. Es war ein Abend  des lockeren, gelösten, heiteren Miteinanders von Menschen mit und ohne Handicap. Ein Abend, an dem ausgelassen musiziert, gesungen und getanzt wurde. Ein Abend, an dem Landrat, Bürgermeister, Kreis- und Gemeinderäte, jung und alt, Arzt und Werkstattmitarbeiter ungezwungen miteinander schunkelten, fröhlich waren und viel Spaß hatten. Ein Abend der Superlative: „Eine wunderbare Veranstaltung !“, „ein Klasse-Abend !“, Selten hab ich so eine großartige Stimmung erlebt – und das an einem ganz normalen Dienstagabend !“ – das nur einige Bewertungen aus berufenem Munde von Landrat Thomas Habermann oder Fredi „Eustach“ Breunig.

Letzterer war es auch, der als Moderator eine gehörige Portion Anteil an dieser tollen Atmosphäre in der mit 330 Besuchern restlos besetzten „Wollbacher Halle“ hatte. „Zum letzten Mal war die Wollhalla so gut vor 20 Jahren besucht, als Bundeslandwirtschaftsminister Ignaz Kiechle hier war!“, bemerkte dazu der Wollbacher Gerd Heller. Alle feierten an diesem Abend den „Internationalen Tag der Menschen mit Behinderung“ und gleichzeitig „10 Jahre UN-Behindertenrechtskonvention“. Diese Veranstaltung hätte es verdient, als Musterbeispiel für „gelebte Inklusion“ in die Annalen einzugehen. Was die Organisatoren mit Ramona Nürnberger (Fachstelle für Senioren u. Menschen mit Behinderung, Landratsamt Rhön-Grabfeld), Alois Gensler als Behindertenbeauftragter des Landkreises und die Seniorenbeauftragte des Landkreises, Gabi Gröschel, an der Spitze an diesem Abend auf die Beine gestellt und in Bewegung gebracht hatten, war aller Ehren wert. So brachte die mit 25 Musikern doppelt so stark wie erwartet besetzte „Promi-Band“ rund um Bad Königshofens Ex-„Oberbürgermeister“ Clemens Behr mit ihren Volksliedern und Evergreens mächtig viel Schwung und Stimmung in den Saal. Unüberhörbar machten auch die „Bildhäuser Blechtrommler“ des Dominikus-Ringeisenwerks Maria Bildhausen unter der Regie von Musiklehrer Benjamin Balling auf sich aufmerksam. An zahlreichen Ständen, wie z.B. des VdK, der Lebenshilfe, des Pflegestützpunkt, des BRK oder EUTB (Ergänzende unabhängige Teilhabeberatung des Integrationsfachdienstes Schweinfurt) konnten sich die Besucher fachkundige Infos einholen. Dass Inklusion „schlicht und ergreifend einfach heißt, Menschen mit Behinderung eine gleichberechtigte Teilhabe am allgemeinen Leben zu ermöglichen“, unterstrich Alois Gensler noch einmal ausdrücklich. Die Praxis wurde an diesem Abend aber auch richtig gelebt. Landrat Thomas Habermann wie auch Bezirksrätin Karin Renner, die gleichzeitig Behindertenbeauftragte für ganz Unterfranken ist, betonten, wie gut das Miteinander von Menschen mit und ohne Behinderung in unserer Region funktioniert. „Schau dich um: Dieses bunte, fröhliche Bild, die vielen fröhlichen, lachenden Gesichter – das ist gelebte Inklusion. Wir sind im Landkreis gut aufgestellt !“, freute sich das sichtlich gut gelaunte Kreisoberhaupt, der dieses „wunderbare Glücksgefühl“ hervorhob, das er beim gemeinsamen Fußballspiel mit behinderten Kickern in diesem Jahr erleben durfte. „Der Landkreis Rhön-Grabfeld ist vorbildlich !“, lobte auch Karin Renner, die besonders die gute Zusammenarbeit mit Alois Gensler herausstrich. Zahlreiche erfolgreiche Inklusionsprojekte stellte ein in Bestform auftretender „Döff doss doss“-Fredie Breunig auf der Bühne vor. So lud er die Besucher in das „Inklusions-Café“ in die Carl-Fritz-Stube nach Mellrichstadt ein, wo donnerstags von 11 bis 14.30 Uhr Sandra Büttner und Karina Voll von der Unslebener Herbert-Meder-Schule Mittagessen, Kaffee und Kuchen für jedermann anbieten. Strahlungens engagierte Bürgermeisterin Carola Back präsentierte mit ihren Mitstreitern das dortige Kooperationsprojekt mit dem Kunstrasen-Sportplatz, dem Dart- und Kegelprojekt und unterstrich dabei, dass es „normal ist, verschieden zu sein !“ Dass Menschen mit Handicap beim Blutspendedienst mithelfen, konnte Petra Fuchs vom BRK deutlich machen, während Christine Wüst von der Lebenshilfe Rhön-Grabfeld auf die Freizeit- und Reiseangebote unter der Überschrift „Harfenzauber“ hinwies. Acht Musiker spielen wie Steffen Gensler als „Harfenzupfer“ auf der Zauberharfe. Einen begeistert gefeierten Auftritt legte die „Dancing Crew“ von der Lebenshilfe-Werkstatt Sennfeld hin. Mit ihren Darbietungen tanzten sich die hoch motivierten jungen Frauen und Männer in die Herzen der Besucher. Peter Pratsch bot bei seinem Interview mit Freid Breunig Einblicke in das erfolgreiche Projekt „Mensch inklusive“, das in der Trägerschaft der Lebenshilfe Schweinfurt steht und behinderte Menschen seit 2014 in Betriebe vermittelt. „Es ist schön, wenn es Arbeitsstellen in der freien Wirtschaft gibt, an denen die Menschen ihre Fähigkeiten einbringen können.“, so Pratsch. Eine Erfolgsstory konnte Rainer Bühner mit seiner „Rhön-Kaffeerösterei“ in Maria Bildhausen vorzeigen. Hatte er an seinem ursprünglichen Standort in Brendlorenzen noch 4 to Kaffee im Jahr geröstet, so konnte er dank seines Wahlspruchs „Inklusion kennt keine Grenzen“ die Kapazität in Maria Bildhausen nun verdoppeln. Stolz hatte er sein erfolgreiches Team mit auf die Bühne gebracht, das in diesem Jahr mit dem unterfränkischen Inklusionspreis ausgezeichnet worden ist. Auf dem mitgebrachten „Mahlstuhl“ erwies sich Fredi Breunig dann als wahrer Meister in der Handhabung der altehrwürdigen Kaffeemühle. In der rekordverdächtigen Zeit von 30,7 Sekunden mahlte er 30 g duftenden Kaffees. Seit mehr als zwei Jahrzehnten sind Bewohner des Lebenshilfe-Wohnheims in Hohenroth aktiv bei der dortigen Freiwilligen Feuerwehr dabei. Kommandant Martin Schäfer hob unter den aktuell vier Kameraden besonders den altgedienten Martin hervor, der auch als „Ortspolizist“ – so Bürgermeister Georg Straub – unterwegs ist. Den „Sonderpreis für gelebte Inklusion 2017“ hatte die Freizeitsportgruppe des RSV Wollbach erhalten, weil, wie Alois Gensler den Besuchern schmunzelnd erläuterte, sein mit dem Down-Syndrom aufgewachsener Sohn Steffen seit 1995 beim Sporteln mitmacht und „einfach zu uns g`hört !“. Vor zwei Wochen erst war die Freiwillige Feuerwehr Geckenau mit dem zweiten Preis beim diesjährigen ufr. Inklusionswettbewerb ausgezeichnet worden. Kommandant Wolfgang Grom hatte Anja Deget, Andi Trupp und Helmut Ledermann mit auf die Bühne genommen und sie dort, wie auch Geckenau selbst und die Wehr vorgestellt. Tosenden Beifall und „standing ovations“ gab es anschließend für Anja Deget, die mit klarer, heller Stimme die deutsche Version von „Amazing Grace“ sang und mit ihrem „Ein schöner Tag strahlt für euch“ viele Besucher zu Tränen rührte. Ihr Auftritt vor 330 Besuchern gehörte sicherlich zu den vielen Höhepunkten eines rundherum gelungenen Abends, der das Zusammengehörigkeitsgefühl von Menschen mit und ohne Handicap stärkte und der auf eine Neuauflage im kommenden Jahr hoffen lässt.

Anja Deget von der Freiwilligen Feuerwehr Geckenau sang sich in die Herzen der Besucher. Links: Andi Trupp, rechts: Helmut Ledermann.

Verleihung des Integrationspreises der Regierung von Unterfranken

Impressionen von der Verleihung des Integrationspreises

„Wir sind überwältigt angesichts des vielen Lobs und der großen Anerkennung, die uns zuteil wurden !“ Auch heute noch, einige Tage, nachdem ihm der Urkunde und der Scheck für den zweiten Platz beim diesjährigen Unterfränkischen Integrationspreis verliehen worden ist, zeigt sich der Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Geckenau, Wolfgang Grom, noch immer ergriffen von der Feierstunde an der Regierung von Unterfranken. Gerhard Eck, Staatssekretär im Bayerischen Staatsministerium des Innern, für Sport und Integration, hatte ihm zusammen mit dem Regierungsvizepräsidenten von Unterfranken, Jochen Lange, die Auszeichnungen überreicht. Beide würdigten das erfolgreiche Engagement der Wehr aus dem kleinen Bastheimer Ortsteil, Menschen mit Handicap und afghanische Flüchtlinge in die Gemeinschaft der Floriansjünger und des Feuerwehrvereins zu integrieren.

Mit einer kleinen Abordnung – darunter auch die Feuerwehrangehörigen mit Handicap bzw. aus Afghanistan – war Wolfgang Grom nach Würzburg gekommen, wo sie, alle in schicker Feuerwehruniform gekleidet, einen sehr guten Eindruck hinterließen. Im Anschluss an die Laudatio hatten Bastheims Bürgermeisterin Anja Seufert, die an der Feierstunde ebenso wie stv. Landrat Peter Suckfüll teilnahm, und Wolfgang Grom ihren Dank für die Preisverleihung ausgesprochen. „Den Preis haben v.a. unsere behinderten Feuerwehrler und die afghanischen Flüchtlinge verdient, die sich hervorragend in die Wehr und den Verein eingebracht haben!“, betont Wolfgang Grom.

Foto (Johannes Hardenacke, Reg. V. Ufr):
Bezirksrätin Karin Renner und Regierungsvizepräsident Jochen Lange (links) sowie stv. Landrat Peter Suckfüll und Staatssekretär Gerhard Eck (von rechts) gratulierten der Feuerwehr Geckenau zur gelungenen Integration von Menschen mit Handicap und Flüchtlingen.

Integrationspreis für die Freiwillige Feuerwehr Geckenau

Riesenfreude unter den Angehörigen der Freiwilligen Feuerwehr Geckenau: Die Floriansjünger waren im Rahmen des unterfränkischen Integrationsforums für den Integrationspreis 2019 der Regierung von Unterfranken vorgeschlagen worden. Nun können sie über den Preis jubeln. Kommandant und Vorsitzender des örtlichen Feuerwehrvereins, Wolfgang Grom, wird den Preis am 18. November vorauss. aus der Hand von Staatssekretär Gerhard Eck aus dem Bayer. Staatsministerium des Innern, für Sport und Integration entgegen nehmen können.

Der Preis, der mit einem Preisgeld von 1.500 € dotiert ist, wird an die Freiwillige Feuerwehr und den Feuerwehrverein Geckenau für die „Integration von Flüchtlingen und Menschen mit Handicap in der Feuerwehr und dem Verein“ verliehen. Seit Jahren kümmert sich insbes. der Mann an der Spitze der Wehr und des Vereins, Wolfgang Grom, fürsorglich um Menschen mit Handicap, um Andi, Helmut und seit einigen Jahren auch um Anja. Immer wieder bezieht er das Trio in das Vereinsleben ein und seine Feuerwehrkameraden ziehen voll mit. Bei Feuerwehrübungen werden sie ihren Fähigkeiten entsprechend eingesetzt, ob beim Absperrdienst, in der Löschgruppe oder auch am Grill.  Und als Helfer im Bewirtungsteam des Feuerwehrheims fühlt sich Helmut ebenso pudelwohl wie seine Freundin Anja, die gerne in der Küche mithilft. Hier in der Wehr, im Kreis der Feuerwehrkameraden sind sie zuhause, fühlen sie sich anerkannt und aufgehoben. Besonders das Fußballteam der Geckenauer Wehr, die sog. „Besengau-Löwen“, haben es Helmut angetan. Ob als akrobatischer Torwart oder auch als nimmermüder Feldspieler. Sein Einsatz ist immer vorbildlich.

Dasselbe trifft auch für Reza, Asef, Ali und Mohammed Hosseini zu. Die vier waren mit der gesamten Großfamilie 2015 aus Afghanistan im Zuge der großen Flüchtlingswelle nach Bastheim gekommen, wo sie im ehemaligen Rathaus leben. Wolfgang Grom hatte sie 2017 angesprochen und nach und nach Vater Reza mit den drei Jungs für den Feuerwehrdienst begeistern können. Auch sie wurden schnell in den Kreis der Geckenauer Floriansjünger aufgenommen. Anfängliche Sprachprobleme waren rasch überwunden. Mit Händen und Füßen klappte die Verständigung. Zuverlässig ist das Quartett bei den Übungen und sonstigen Veranstaltungen der Wehr mit dabei.

Die Geckenauer wollen jedenfalls ihre Kameraden nicht mehr missen. Sie, wie auch Andi, Helmut, Anja, Reza, Asef, Ali und Mohammed sind stolz wie Oskar, wenn sie gemeinsam bei Festveranstaltungen in ihrer Uniform im Festzug mitlaufen und die Geckenauer Wehr repräsentieren dürfen.

Für Wolfgang Grom und seine Geckenauer ist der zweite Preis Anerkennung und Ansporn zugleich, den eingeschlagenen Weg der Integration von Menschen mit Handicap und Flüchtlingen beizubehalten und sogar zu intensivieren. „In unserer Wehr und unserem Verein ist noch genügend Platz. Jeder ist willkommen – egal ob arm oder reich, ob weiß, schwarz, rot oder gelb, ob mit oder ohne Handicap, egal welchen Geschlechts !“, versichert der Kommandant und Vorsitzende im Brustton der Überzeugung.

Ein Teil der Truppe der Freiwilligen Feuwehr Geckenau – hier in festlicher Uniform

Leistungsprüfung bestanden!

Hochsommerliche Temperaturen, eigentlich Urlaubs- und Badewetter. Nicht so für diejenigen Wehrmänner und Feuerwehrfrau Katja Heim aus den Freiwilligen Feuerwehren Geckenau und Wechterswinkel, die sich am vergangenen Wochenende der Leistungsprüfung stellten. Bei Temperaturen über 30 Grad ist es wahrlich kein Zuckerschlecken, im schweren Schutzanzug und mit dem Helm auf dem Kopf unter Zeitdruck Schlauchleitungen zu verlegen, Knoten zu binden und allgemein sein zuvor wochenlang einstudiertes Können unter Beweis zu stellen. Aber die hochmotivierten Feuerwehrler aus den beiden Bastheimer Ortsteilen trotzen den äußeren Bedingungen und absolvierten die Leistungsprüfung mit Bravour. Am Ende sprach Wechterswinkels Ortssprecher Sven Heim allen Prüflingen ein dickes Kompliment aus angesichts der gezeigten Leistungen aus und auch der Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Geckenau, Gemeinderatsmitglied  und Ortsbeauftragter Wolfgang Grom war als Vertreter der Gemeinde voll des Lobes angesichts des Engagements der Floriansjünger. Dabei würdigte er auch die gute Zusammenarbeit mit der Freiligen Feuerwehr Wechterswinkel und deren Kommandanten und hob v.a. Katja Heim heraus, die sich als einzige Angehörige des weiblichen Geschlechts den Herausforderungen gestellt hatte.

Unter den kritischen Augen der beiden Schiedsrichter, Kreisbrandmeister (KBM) Steffen Rückert und Siegbert Seifert hatten alle Prüflinge die gestellten Ausgaben ausgezeichnet erfüllt. KBM Steffen Rückert freute sich daher bei der abschließenden Besprechung über das Prüfungsergebnis und überreichte die errungenen Abzeichen:

Stufe 1: Stefan Strauß, FF Wechterswinkel;

Stufe 2: Stefan Hauck, Tom Wende, Adrian und Christoph Griebel (alle FF Wechterswinkel); Bernd Waizmann (FF Geckenau);

Stufe 3: Katja Heim (FF Wechterswinkel), Mario Grom und Patrick Schroll (FF Geckenau).

Bei der Wehr ist jeder willkommen wie er ist

Die Abordnung der Geckenauer Feuerwehr vor wenigen Wochen vor dem Festzug beim Feuerwehrjubiläum in Burglauer. Unter den Wehrmännern waren auch die vier Hosseinis, Helmut und der junge Andi als stolzer Schildträger. Ganz links Kommandant Wolfgang Grom.

Die Gemeinde Bastheim schlägt die Feuerwehr Geckenau und den dortigen Feuerwehrverein für den diesjährigen „Integrationspreis“ der Regierung von Unterfranken vor, der auch 2019 wieder für gelungene Integrationsarbeit ausgelobt worden ist. Die Feuerwehr Geckenau ist im Landkreis schon etwas ganz Besonderes.

Nicht nur, dass man über eine eigene Fußballmannschaft, die sogenannten „Besengau-Löwen“, verfügt. Kommandant Wolfgang Grom dürfte wohl auch mit der einzige „Feuerwehrhäuptling“ im weiten Umkreis sein, der neben afghanischen Flüchtlingen auch einige Feuerwehrkameraden mit Handicap in seiner Truppe hat. Und alle Wehrmänner kommen wunderbar miteinander zurecht. Bestes Beispiel für eine gelebte Integration in einem kleinen Dorf im Besengau.

Bei allen Dorf-Aktivitäten dabei

Insgesamt 20 Männer zählt die aktive Mannschaft der Wehr in dem 126-Seelen-Dorf. Sie kümmern sich um ihren Tragkraftspritzenanhänger, um das kleine, aber zweckmäßige Feuerwehrgerätehaus und nicht zuletzt auch um das Feuerwehrheim, in dem und rundherum sich das Dorfgeschehen im wesentlichen abspielt. Schließlich ist die Feuerwehr der einzige Verein im Ort und Vereinsvorsitzender Wolfgang Grom so ziemlich für alle Aktivitäten im Ort maßgeblich verantwortlich.

Er war es auch, der sich um den jungen, geistig behinderten Andi aus der Nachbarschaft schon von dessen Kindesbeinen an gekümmert hat. Andi war und ist bei allen Veranstaltungen und Unternehmungen mit dabei: Ob beim Besuch des Senioren-Nikolaus, bei der Maibaum-Aufstellung, bei den Fahrten auf Wolfgang Groms Traktor oder wenn es irgendetwas für die Feuerwehr zu tun gibt.

Andi ist „Kapitän“ der Feuerwehr

Andi ist allen Wehrmännern ans Herz gewachsen. „Er ist unser Kapitän“, betont der Kommandant. Sichtlich stolz wurde der heute 22-Jährige mit 18 Jahren im Rahmen der Dienstversammlung der Geckenauer Wehr im Jahr 2017 ganz offiziell in den Kreis der Feuerwehrkameraden aufgenommen. Alle Versammlungsteilnehmer freuten sich an diesem Abend über den neuen Feuerwehrmann, der bei allen Übungen im Schutzanzug und mit Helm dabei ist. Fast zum Inventar der Geckenauer Feuerwehr gehört auch Helmut aus Bad Neustadt. Den Mit-Fünfziger musste der Kommandant nicht lange überzeugen. Nur zu gerne leistet er Feuerwehrdienst. Und nicht nur dort, sondern auch im Tor der „Besengau-Löwen“ macht Helmut eine gute Figur. Im Löwen-Kasten ist er eine echte „Bank“ und genießt Respekt und Achtung von Mitspielern wie Gegnern.

Vier Flüchtlinge im Team

Natürlich wirft der Kommandant bei allen Feuerwehrübungen immer ein wachsames Auge auf Helmut und Andi, um sie vor Unfällen zu schützen. Seit 2015 vervollständigt Anja das Trio der Menschen mit Handicap in der Wehr. Sie gehört zwar nicht zur aktiven Mannschaft. Dafür packt sie bei allen Veranstaltungen dort mit an, wo Not am „Mann“, sprich „Frau“, ist. „Sie ist ein tüchtiges Mädchen“, lobt Wolfgang Grom ihren Einsatz.

Außergewöhnlich an der Geckenauer Wehr ist auch, dass vier Flüchtlinge aus Afghanistan inzwischen fast ein Fünftel des Feuerwehrteams bilden. Nachdem die vierköpfige Familie Hosseini 2015 im ehemaligen Bastheimer Rathausgebäude ein neues Domizil gefunden hatte, kümmerte sich ein Helferkreis intensiv um sie.

Große Feuerwehr-Familie

Zu den eifrigen Frauen und Männern gehört auch Regina Waizmann, die die Familie einmal auch zu ihrer Geburtstagsfeier nach Geckenau eingeladen hatte. Dort traf Wolfgang Grom 2017 mit ihnen zusammen. Rasch war der Gedanke, Vater Reza und Sohnemann Asef in die Freiwillige Feuerwehr Geckenau aufzunehmen, geboren. Nach ihnen trat ein Jahr später auch Sohn Ali der Wehr bei. „Alle drei sind zumeist bei unseren Übungen dabei, machen gerne mit und stellen sich dabei gar nicht ungeschickt an“, freut sich der Kommandant.

Mit dem ebenfalls in der Familie wohnenden Neffen Mohammed Hosseini nahm Grom vor wenigen Wochen das vierte Familienmitglied in die Wehr aufnehmen. Ein dickes Lob zollt er dem Quartett für sein Engagement. Die offene, herzliche Art von Wolfgang Grom tut ihr Übriges, sodass noch vorhandene letzte Sprachbarrieren problemlos überwunden werden. Fehlt jetzt nur noch, dass aus der Familie dem einen oder anderen der Sprung ins „Besengau-Löwen“ -Team gelingt. Die Geckenauer Feuerwehr ist jedenfalls eine große Familie, die gerne auch noch weiterhin Menschen mit Handicap oder fremdländischer Herkunft aufnimmt. Da sollte sie schon eine Chance haben, den diesjährigen Integrationspreis zu gewinnen.